Die kleine Maarup Kirche, bei Lønstrup an der nördlichen dänische Nordseeküste gelegen, ist für Dänemark-Urlauber ein interessantes Ausflugsziel. Noch, denn die Nordsee frisst sich immer weiter ins Land und gefährdet den Standort der Maarup Kirche. Jetzt wurden erste Maßnahmen zum Versetzen der Kirche getroffen.
(Lønstrup/vdk) Eines der Wahrzeichen der norddänischen Urlaubsregion Vendsyssel zwischen Limfjord und Skagen wird für die Nachwelt erhalten. Die kleine Maarup Kirche beim Fischerort Lønstrup erlangte in den vergangenen Jahren internationale Bedeutung, weil die Naturkräfte das um 1250 erbaute Gotteshaus in seiner Existenz immer stärker gefährdeten: Lag die Nordsee vor rund hundert Jahren noch mehrere hundert Meter von der Kirche entfernt, war das Meer dem Sakralbau vor 25 Jahren schon auf rund 90 Meter bedrohlich nahe gekommen. Zuletzt hatten Wellen und Wind die Steilküste auf neun Meter an das Bethaus gegraben.
Und der „Naturraub“ schreitet mit zwei bis drei weiteren Metern pro Jahr weiter voran. Damit war die Sicherheit von Besuchern der ebenso beliebten wie spektakulären Attraktion – die Gläubigen von Lønstrup und Umgebung hatten sich schon 1928 eine sicherere und größere Alternative am Ortsrand geschaffen – nicht mehr gewährleistet.
Bereits in den zurückliegenden Jahren hatten intensive Diskussionen über Erhalt und Sicherung oder Abbruch der Maarup Kirche stattgefunden. Rechtzeitig zum Wintereinbruch hat die dänische Naturschutzbehörde Skov- og Naturstyrelsen noch im vergangenen Jahr mit dem Abtragen des Kirchendaches die ersten entscheidenden Schritte zum Erhalt des Gotteshauses durchgeführt und die Außenmauern bis auf eine Höhe von zwei Metern zurückgebaut. Das mittelalterliche Inventar wurde von Fachleuten ebenso vorsichtig katalogisiert und eingelagert wie alle demontierten Gebäudeteile wie Dach, Pfeiler oder Fenster.
Bis zum weiteren Rückbau der Mauern in etwa sechs bis neun Jahren können Besucher jetzt die Maarup Kirche wieder gefahrlos besichtigen – jedenfalls das, was noch am Originalstandort erhalten ist. Auch für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Handicap geeignete Schotterwege weisen Gästen den sicheren Weg zum nordjütländischen Wahrzeichen. Informationstafeln zur Geschichte der Kirche sind ebenfalls geplant. Ob und an welcher Stelle Maarup Kirche wiedererrichtet wird, ist noch nicht entschieden.
Weitere Information: Skov- og Naturstyrelsen, Haralsgade 53, DK-2100 Kopenhagen Ø, Tel. 0045-7254 2000, www.sns.dk. Allgemeine Dänemark-Reiseinformation: www.visitdenmark.com.
Text: VisitDenmark
Datum: 04.02.2009
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