Winterurlaub in Dänemark ist ein ganz besonderes Erlebnis: Friesennerz. Daunenweste. Windstopper. Drei Kleidungs-Stücke aus der langen Geschichte des Dänemark-Winterurlaubs. Was heute schick „Outdoor“ heißt, war den Nordseestrand-Spazierern schon vor Jahrzehnten die signalgelbe Gummiregenjacke mit Mutters Selbstgestricktem darunter. In den Achtzigern galten ärmellose Daunenwesten als der letzte Schrei. Damals trug man lange Unterhosen aus Baumwolle, heute müssen es natürlich Schweiß transferierende Kunststoffe sein. Aber auch nackt geht. Und ist sogar das eigentliche Wellness-Erlebnis in der kalten Jahreszeit: Nackt und nass im Schnee. Denn ein dänisches Dünen-Ferienhaus ohne Sauna wäre wie Rock ’n’ Roll ohne Gitarre. Es soll sogar Leute geben, die sich in die Brandung werfen, es ist ja so schön einsam da draußen (Ferienhaus Dänemark).
Strandwanderungen und Saunagänge sind nicht der einzige Reiz des dänischen Küstenurlaubs. Gemeinschaft spielt eine große Rolle in den beliebig großen dänischen Ferienhäusern. Ob mit der Familie oder in Freundesgruppen. Weil praktisch alle Touristenattraktionen bis auf die Versorgungseinrichtungen der Provinzstädte geschlossen haben, bleibt viel Zeit füreinander. Und wer kocht nicht gern gemeinsam oder schmiegt sich gemütlich aneinander bei Kerzenlicht und Kaminfeuer, Kaffee und Kuchen?
Die meisten deutschen Dänemark-Urlauber wählen die kürzeste Anreise an Jütlands Westküste. Die Wattenmeerinseln Fanø und Rømø (Ferienhaus Römö) sind sehr beliebt, man erreicht sie in drei Stunden Fahrt ab Hamburg. Auch Blåvand, Vejers und Henne Strand liegen recht nahe an der dänisch-deutschen Grenze. Der Ringkøbing Fjord mit der sandigen Landzunge Holmsland Klit ist schon etwas spezieller, und der Nissum Fjord und die Strände von Ulfborg bis Thyborøn sind ganz sicher etwas für Eingeweihte. Oberhalb des Limfjords gelten vor allem die Nationalpark-Landschaft Thy und die Jammerbucht als die beliebtesten Ferienhausregionen, sie sind allerdings bereits fünf bis sechs Stunden von Hamburg entfernt. Die Krone setzt sich Skagen (Hotels Skagen), die nördlichste Stadt Dänemarks, auf.
Die wenigsten wissen, dass es auch an der Ostseeküste Jütlands schöne Ferienhausgebiete gibt. Allen voran die Halbinsel Djursland nordwestlich von Dänemarks zweitgrößter Stadt Århus und dem jütischen Seenhochland. Die Odderküste, der nordschleswigsche Lillebælt und vor allem die Insel Als bei Sønderborg sind echte Geheimtipps, selbst unter Dänen.
Kommt man aus der Berliner Richtung oder sucht Ferien in der Nähe von Kopenhagen, empfiehlt sich eine Fährfahrt ab Puttgarden oder Rostock. In knapp drei bzw. vier Stunden kommt man so von Hamburg oder Berlin zu den Ostseeinseln Lolland (Ferienhaus Lolland), Falster und Møn. Wer noch zwei Stunden weiter fährt, findet im Umland von Kopenhagen (Hotels Kopenhagen) sehr typische dänische Ferienhausgebiete. In Odsherred, am Storebælt, am Isefjord oder am Øresund finden sich die Ur-Urlaubslandschaften der Nordleute, hier trifft man garantiert kaum Deutsche und kann dafür die dänische Hauptstadt besuchen, wenn einem danach ist.
Einsamkeit pur dagegen bieten dänische Inseln, allen voran Bornholm. Etwas teurer, aber auch traumhaft schön, selbst im Winter. Dazu Samsø, Læsø, Ærø oder Langeland. Platz genug ist da, man muss es nur mit sich selber aushalten können.
Ein Ferienhaus bucht man am besten online, dann kann man sich aussuchen, ob Sauna und Pool vorhanden sind, wie gut die Küche ausgestattet ist, ob vier, acht oder zwölf Betten, strandnah und einsam gelegen, Waschmaschine und Geschirrspüler, ja, leider oft mit Satelliten-TV, von dem man besser gleich den Stecker zieht, wenn Kinder dabei sind. Viele Häuser sind auch für Haustiere zugelassen, und kinderfreundlich sind sie sowieso.
Wichtig ist: Auch wenn die Schlafräume traditionell eher spartanisch sind, die Wohnzimmermöbel müssen gefallen und neuwertig sein. Und das lässt sich über die Fotos schnell herausbekommen. Fehlende Fotos bedeuten manchmal: Hier lässt sich etwas nicht vorzeigen. Bettwäsche bringt man selber mit, die Endreinigung und der Heizstrom gehen extra. Und der kostet, denn frieren will man ja nicht, wenn man vom stürmischen Meer heimkehrt.
Tatsächlich sieht man heute kaum noch gummigelbe Ostfriesennerze an dänischen Stränden. Sind wir alle nicht mehr mutig genug, unsere alten Sachen aufzutragen? Selbst wenn es an den dänischen Stränden niemandem auffallen würde. Aber das soll jeder so halten, wie er will. Hauptsache, der Urlaub wird schön und erholsam.
Text: Reiner Büchtmann
Foto: © Cees van Roeden/VisitDenmark
Datum: 26.01.2011
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