Dänische und deutsche Städte profitieren von fester Fehmarnbelt-Querung

Dänische und deutsche Städte profitieren von fester Fehmarnbelt-Querung
Fährhafen Rødbyhavn / Insel Lolland
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Die feste Querung über den Fehmarnbelt, der die deutsche Insel Fehmarn und die dänische Insel Lolland trennt, wird kontrovers diskutiert. Zum einen sind die beiden Ostseeinseln durch den Fährverkehr der Vogelfluglinie eng miteinander verbunden und viele Ostsee-Urlauber freuen sich auf die kurze Auszeit während der Fährüberfahrt, andererseits wird die Fahrt über eine Fehmarnbelt-Brücke im Vergleich zur Fährfahrt erheblich angekürzt. Einig sind sich die Touristiker in beiden Ländern, der Ferienregion Ostholstein sowie der Feriendestination Seeland mit der Insel Lolland, dass sich die Besucherzahlen in beiden Ferienregionen erhöhen werden, was sogar noch weiter bis in die Øresundregion mit der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und der schwedischen Metropole Malmö (Hotels Malmö) zu spüren sein wird. Über Auswirkungen auf wirtschaftliche und verkehrspolitische Prozesse bis hin zu den Städten Hamburg, Kiel und Rostock lesen Sie in der folgenden Studie.

(Kopenhagen) Die Gewinner der neuen Fehmarnbeltregion, die durch die Feste Fehmarnbeltquerung geschaffen wird, sind die Städte, insbesondere größere Städte. Dies ist eine der Schlussfolgerungen einer neuen Analyse, die heute in Malmö veröffentlicht wird.

Mit der Fertigstellung der neuen Verkehrsader zwischen Dänemark und Deutschland wird die Funktion größerer Städte als Knotenpunkt weiter gestärkt, wodurch sie als Standort und für Investitionen noch attraktiver werden. Dies gilt für Hamburg und die Städte in der Öresundregion Kopenhagen, Malmö und Lund. Aber auch Städte wie Kiel, Lübeck und Rostock werden von dieser Entwicklung profitieren, auch wenn sie erleben müssen, dass der Fährverkehr nach Eröffnung der festen Querung einem höheren Wettbewerbsdruck ausgesetzt ist.

Die Analyse wurde von Wissenschaftlern aus Deutschland, Dänemark und Schweden unter der Führung von Prof. Dr. Christian Wichmann Matthiessen, Universität Kopenhagen, im Auftrag der Femern A/S durchgeführt. Analysiert wurden die durch die kommende feste Querung geschaffene neue Geografie und die Möglichkeiten, die sich für die Bildung von Kompetenz- und Industriezentren zwischen der Öresundregion und Norddeutschland eröffnen.

Dem Bericht ist auch zu entnehmen, dass eine Feste Fehmarnbeltquerung wahrscheinlich nicht den Verkehrsanstieg erleben wird, der bei den Brücken über den Öresund und den Großen Belt verzeichnet werden konnte. Allerdings geht aus dem Bericht ebenfalls hervor, dass „wir der Ansicht sind, dass das Bauwerk aufgrund des hohen Wertschöpfungspotenzials, das sich insbesondere aus den neuen Netzwerken zwischen Großstadtregionen ergibt, aber auch weil ein neuer Rahmen für die grenzregionale Zusammenarbeit geradezu Handlung verlangt, anhaltendes Wachstum schaffen wird.

Außerdem wird in dem Bericht hervorgehoben, dass auch der Immobilienmarkt auf effektivere Verkehrsverbindungen mit schnellerem, sehr viel einfacherem Zugang zu den Großstädten im Nachbarland reagieren wird. „Bereiche im Einzugsgebiet der festen Querung werden zu ‚richtigen‛ Grenzregionen mit Nachbarn, die zwar in einem anderen Land leben, aber schnell erreichbar sind. Auch das Pendlergebiet der Großstädte wird sich vergrößern“, heißt es in dem Bericht.

„Ein realistisches Ziel ist mit Sicherheit der Aufstieg der Fehmarnbeltregion in die europäische Champions League, der bereits die Großstadtregionen Frankfurt, Amsterdam und Brüssel angehören. Das verlangt allerdings eine globale Führungsrolle in bestimmten Kernbereichen: Bereits heute würde die Region in dem Bereich Life Sciences eine Führungsrolle spielen, wenn die Qualifikationen und Ressourcen der Öresundregion mit denen in Norddeutschland vereinigt würden. Auch im Bereich Werkstoffkunde kann die Region dank der neuen Forschungszentren in Lund und Hamburg global die Führung übernehmen“, erklärt Prof. Dr. Wichmann Matthiessen, Universität Kopenhagen.

Die Wissenschaftler sind außerdem der Auffassung, dass zwischen Deutschland und Dänemark ein neuer, geschlossener Arbeitsmarkt entstehen kann, wobei sich sowohl die Zahl der Tagespendler als auch die Zahl der Wochenpendler zwischen den Zentren Hamburg und Kopenhagen erhöhen wird. Reisezeit und Reisekosten sind in diesem Fall entscheidende Faktoren dafür, wie schnell diese Integration fortschreitet. Somit ist die Weiterentwicklung der Infrastruktur, insbesondere des Schienenverkehrs zwischen diesen Zentren entscheidend dafür, das Potenzial dieser neuen Region Nordeuropas voll auszuschöpfen.

Die Analyse wurde gestern anlässlich eines Treffens von Politikern im Rahmen der STRING-Partnerschaft vorgestellt, zu der sich Schleswig-Holstein und Hamburg (Hotels Hamburg), die dänische Region Seeland, die Hauptstadtregion um Kopenhagen (Hotels Kopenhagen) und Schonen (Ferienhaus Skǻne) zusammengeschlossen haben.

Text: Femern A/S

Foto: © Karin Höll

Datum: 08.06.2010

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